Was blüht im Oktober?
Der Herbst ist der Monat der Gartenarbeit. Vor den ersten Frösten werden noch Stauden gepflanzt, Blumenzwiebeln gesteckt und der Garten wird für den Winter vorbereitet. Ein leichter Rückschnitt von verblühten Stauden, die letzten Wildkräuter aus den Beeten entfernen oder das letzte Mal mähen, das sind die letzten Maßnahmen im Garten. Ungeachtet der Arbeiten hat der Herbst optisch noch einiges zu bieten. Das Laub der Bäume färbt sich von gelb über orange bis hin zu leuchtenden Rottönen, etwa beim Amberbaum Liquidambar styraciflua. Unter den Stauden gibt es noch einige Arten die noch oder sogar erst jetzt blühen.
Was blüht im Oktober?
Jetzt blühen beispielsweise Astern und Chrysanthemen. Diese beiden sind fast schon als „klassische“ Herbststauden bekannt und finden sich in vielen Gärten wieder. Astern finden sich mit ihren etwa 150 Arten in fast jeder Gartensituation wieder. Ob kleine Bodendeckerastern wie die Aster ericoides var. Pansus, mittelhohe Astern als Begleitstauden wie etwa die Aster amellus oder als hohe Gerüstbilder wie beispielsweise die Aster laevis – für fast jede Verwendung gibt es eine passende Art und Sorte. Die typischen Pflanzen für den Bauerngarten passen genauso gut in andere Gestaltungskonzepte, denn sie sind recht anspruchslos, robust und pflegeleicht. Die meisten Arten fühlen sich in der vollen Sonne wohl, aber auch für den Halbschatten gibt es genügend Auswahl.
Herbst-Chrysanthemen werden oft auch als Winterastern bezeichnet, denn ihre Blüten ähneln denen der Astern. Die Blütezeit beginnt bei den meisten schon ab September und reicht bis in den November hinein. Damit ist sie einer der letzten blühenden Pflanzen im Garten. Langezeit galt sie als Friedhofspflanze, da sie oft für Sträuße und Gestecke genutzt wird und wurde. Doch mittlerweile hat sie den Wiedereinzug, vor allem durch die Züchtungsarbeit, in unsere Gärten geschafft. Die Herbst-Chrysanthemen werden, je nach Sorte, zwischen 50 bis 100 Zentimeter hoch, manche schaffen es bis auf 1,20 Meter Höhe. Bei der Pflanzung im Herbst sollten die Pflanzen im ersten Winter mit Laub und Reisig abgedeckt werden, im zweiten Jahr ist es dann nicht mehr nötig. Alternativ kann man auch eine Frühjahrspflanzung in Betracht ziehen. Da haben die Chrysanthemen genug Zeit sich bis zum Winter zu etablieren.
Ein weiterer und gern gesehener Herbstblüher ist die Gattung der Herbst-Anemonen. Von strahlend weiß bis hin zu kräftigem Pink reicht die Farbpalette. Auch für diese Stauden ist eine Frühjahrspflanzung besser, da sie lange zum einwachsen brauchen. Mit einem Winterschutz aus Laub und Reisig ist aber auch hier eine Herbstpflanzung ein Problem. Sie bevorzugen durchlässige Böden und kommen auch mit halbschattigen Standorten zurecht. Die Blütezeit dieser reichblühenden Pflanzen reicht von August oder September bis Ende Oktober. Manche Sorten wie die Anemone hupehensis 'Ouvertüre' können auch schon ab Juli in die Blüte gehen.
Der Herbst-Eisenhut Aconitum carmichaelii ist eine Staude, die aufgrund ihrer Farben und der Höhe von etwa einem Meter perfekt für die Bepflanzung im Hintergrund beziehungsweise im hinteren Bereich der Staudenflächen eignet. Die langen Blütenstiele sind ringsum mit intensiv gefärbten, lilablauen Blüten besetzt und sind schon aus der Ferne gut zu sehen. Alle Pflanzenteile der Aconitum-Familie sind sehr giftig, weshalb bei pflanzen und schneiden Handschuhe getragen werden sollten. Von September bis Ende Oktober blühet der Herbst-Eisenhut.
Sicher könnte man diese Liste noch weiter fortführen. Es wird auf jeden Fall deutlich, dass die Gartensaison im Herbst keineswegs vorbei ist und es, bei geschickter Planung, noch viel zu sehen gibt. Viele der Herbstblüher, darunter auch die im Beitrag genannten, haben eine eher lange Entwicklungs- und Anwachszeit. Daher sollten sie auf jeden Fall bei einer Herbstpflanzung mit Laub und Reisig abgedeckt werden oder aber erst im Frühjahr gepflanzt werden. Dann haben sie über das Jahr genug Zeit richtig anzuwachsen und überstehen den Winter problemlos. Viele der Arten, zum Beispiel der Eisenhut, vertragen sehr niedrige Temperaturen, wenn sie einmal richtig etabliert sind.