
Tanz der Gräser - Erfurter Staudenmischung
Dass die Erfurter Staudenmischungen vor allem für den Verkehrsbereich entwickelt wurden, ist bekannt. So auch die Tanz der Gräser – Staudenmischung. Sie ist speziell für Verkehrsinseln konzipiert. Um ihre volle Wirkung entfalten zu können, sollte eine Mindestgröße von 50 Quadratmetern nicht unterschritten werden.
Die Besonderheit dabei ist die sogenannte Kerngruppenpflanzung. Dabei werden einzelne Arten der Mischung zu drei Kerngruppen zusammengefasst. Innerhalb der strukturbildenden Gruppe werden die Stauden wirkungsvoll in Form, Farbe und Blütezeit verknüpft, dass sie sich gegenseitig ergänzen. Dadurch kommt es nie zu Lücken in der Pflanzung. Die Gräser der Mischung sorgen für die ganzjährige Struktur der Pflanzung und sind auch für den herannahenden Verkehr immer gut sichtbar. Durch die vielen winterstabilen Blütenstände Stauden bleibt die Verkehrsinsel auch im Winter gut sichtbar.
Was ist drin?
Wie der Name schon sagt, baut diese Staudenmischung auf eine Reihe von Gräsern als stabile und ausdauernde Gerüstbildner auf. Das größte ist der Feinhalm – Chinaschilf Miscanthus sinensis. Das winterstabile und aufrecht wachsende Gras wird bis zu zwei Meter hoch und ist so schon aus größerer Entfernung für die Autofahrer sichtbar. Die früh wiederaustreibenden Arten der Calamagrostis und Stipa werden bis 1,50 Meter hoch und sind ebenfalls winterstabil. Das Garten-Reitgras Calamagrostis x acutiflora wächst stark aufrecht, während das Silberährengras Stipa calamagrostis etwas lockerer und leichter wächst. Etwas später treibt die Rutenhirse aus. Ihre feinen Halme färben sich im Herbst leicht rötlich und bilden damit einen schönen Farbakzent.
Natürlich gibt es neben den Gräsern auch einige blühende Stauden. Auf Augenhöhe mit dem Miscanthus ist der große Schuppenkopf, Cephalaria gigantea. Mit ebenfalls fast zwei Metern zeigt die robuste Staude ihre Blüten, die denen der Skabiose ähneln, neben den Spitzen des China-Schilfs. Auch die Gold-Garbe Achillea filipendulina darf bei so einer Pflanzenkomposition nicht fehlen. Die großen, gelben Blütenscheiben die sich über dem grauen Laub erheben, sind ein Blickfang in jedem Beet. Zudem ist die robuste und anspruchslose Staude, wie viele in dieser Mischung, winterstabil.
Die Begleiter der Gerüststauden verteilen sich mit unterschiedlichen Farben, Höhen und Blütenzeiten in der Fläche. Auch hier wird auf den Winteraspekt der einzelnen Arten geachtet. Der Balkan-Bärenklau ist eher ausladend und horstbildend. Zwischen Juli und August zeigt sich die eindrucksvolle Blütenpracht. Bis fast einen Meter hoch werden die langen Blütenstände. An ihnen sitzen rund herum die weißen bis leicht rosafarbenen Blüten. Auch im verblühten Zustand sind die Blütenstände noch attraktiv und können über den Winter stehen bleiben. Die Knautia macedonia ist eine langblühende und beliebte Gartenstaude. Im Hochsommer bis in den Herbst hinein blüht diese Schönheit in einem kräftigen Weinrot. Sie ist auch für Wildbienen und andere Insektenarten sehr interessant und wird gern angeflogen.
Die Zwiebelmischung
Die zweite wichtige Komponente neben den Gräsern sind die Frühblüher. Zierlauch, Tulpen, Traubenhyazinthen und einige andere Arten bilden im Frühjahr eine aufeinanderfolgende Blütenfülle. Die bunte Mischung aus Zwiebeln und Knollen erfüllt die Signalwirkung der Verkehrsinsel während die Stauden noch Zeit zum Wachsen brauchen. Die Blütenfarben in Rot, Gelb, Orange aber auch Weiß und Violett bilden einen attraktiven Kontrast zu dem grünen Laub der Stauden.
Pflege der Mischung
Die Entwickler aus Erfurt empfehlen 3- 4 Pflegedurchgänge pro Jahr. Die Stauden und Gräser werden erst im Februar zurückgeschnitten um die Winterwirkung bis dahin zu erhalten. Da die Bewässerung von Verkehrsinseln oft eher schwierig ist, wird hier eine Mulchung mit Kies oder Schotter der Größe 8/16 mm empfohlen. Kies bleibt strukturstabil und hält die Feuchtigkeit besser im Boden.
Der Boden selbst sollte gut durchlässig und mäßig nährstoffreich sein. Auch wenn die einzelnen Arten der Mischung gut mit Trockenheit zurechtkommen, sollte im ersten Jahr der Pflanzung sowie bei starker Hitze und Trockenheit gewässert werden.