Schattenspiel - Veitshöchheimer Staudenmischung
Die Staudenmischung Schattenspiel setzt sich aus 15 verschiedenen Arten zusammen. Sie ist eine von fünf Mischungen für den Schatten und Halbschatten die von der LWG Veitshöchheim entwickelt worden sind. Wie auch bei anderen Schattenstauden liegt der Fokus hier auf dem Blattschmuck. Durch die Kombination von unterschiedlichen Blattformen, Farben und Strukturen lassen sich schattige Gartenbereiche wundervoll in Szene setzen. Auf blühende Stauden muss man im Schatten aber nicht verzichten. Diese Mischung erstrahlt in Gelb, Violett und Weiß, vor allem das Frühjahr ist sehr blütenreich. In Kombination mit einer passenden Blumenzwiebelmischung können auch schwierige Standorte zum Leuchten gebracht werden.
Das ist drin
Das Diamant-Reitgras Calamagrostis brachytricha ist mit dem aufrechten und leicht überhängendem Wuchs eine perfekte gerüstbildende Staude. Ab August schieben sich die weichen Blütenrispen nach oben und werden bis zu einem Meter hoch. Das Gras selbst braucht im Jahresverlauf nur wenig Pflege. Ein Rückschnitt im zeitigen Frühjahr vor dem Neuaustrieb und gelegentlich Wasser reicht dem Diamant-Reitgras aus. Kombinieren lässt es sich gut mit kräftigen und etwas niedrigeren Stauden. Mit einer völlig anderen Blattstruktur bringen gleich drei Hosta-Arten einen Kontrast zu den Gräsern. Die größte der drei Arten Hosta sieboldiana, die große blaugraue Funkie hat sehr große, blaugraue Blätter und kann bis zu 1,20 Meter hoch und breit werden. Dieses Schmuckstück für den Schatten kann man nicht übersehen. Die Blüten zeigen sich von Juni bis Juli in einem hellen violett. Die mittlere Wuchshöhe mit bis 80 Zentimetern bedient die weißrandige Graublattfunkie Hosta x fortunei. Der Name selbst beschreibt schon was einen erwartet, wobei die Blätter doch eher ein sattes Grün als Grau zeigen. Die herzförmigen Blätter sind spitz zulaufend mit einer strukturierten Form. Die Blüten sind bei dieser Art größer, intensiv violett gefärbt und blühen zur gleichen Zeit wie die Hosta sieboldiana. Durch die Sonnenverträglichkeit trifft man die Art auch oft in Kübeln an. Nummer drei im Bunde ist eine graublaue Herzblattlilie Hosta x tardiana. Auch wenn der Name etwas irreführend ist, ist gehört die Art zu den Funkien. Die Blätter sind kleiner als die der Verwandten aber dafür von einer außergewöhnlichen Blattfärbung. Die Blätter sind gelbgrün und werden mit der Zeit noch etwas heller. Umrahmt werden sie von dunkelgrünen Blatträndern. Die Blattschmuckstaude wird ebenfalls auch gern in Kübeln gehalten, da sie robust und pflegeleicht ist, nur wenig Ansprüche an den Standort stellt und die mittelgroßen Blüten sich auch als Schnitt für die Vase eignen. Die Kombination dieser drei Arten, auch zusammen mit anderen Stauden, erzeugt eine Bepflanzung wie sie auch in der freien Natur vorkommen würde. Genau darin besteht auch die Aufgabe und Herausforderung einer Staudenmischung.
Für einen intensiven Blattschmuck sind die Purpurglöckchen bekannt und häufig in Gärten anzutreffen. Mit unterschiedlichen Blattfarben von orange-braun bis hin zu dunklen Lilatönen ist hier alles möglich. Ursprünglich aus den Wäldern Nordamerikas stammend hat sie sich längst in unsere Herzen und Gärten gekämpft. Die Blüten, die sich je nach Sorte von Mai bis August zeigen, gehen von weiß über rosa bis zu kräftigem pink. Dabei folgt die Blütenfarbe meist der Blattfarbe, das heißt je dunkler die Blätter umso intensiver ist auch die Blütenfarbe. Purpurglöckchen sollte man immer ein klein wenig tiefer pflanzen als andere Stauden, da sich der Wurzelstock mit der Zeit nach oben aus der Erde schiebt. Der Rückschnitt erfolgt mit den anderen Stauden im zeitigen Frühjahr. Etwas kleiner und filigraner als die vorangegangenen Stauden sind die großblütigen Elfenblumen Epimedium grandiflorum. Mit etwa 25 Zentimetern Wuchshöhe wird diese Schattenstaude ebenso hoch wie die Heuchera, ist aber ansonsten grundverschieden. Die Blätter sind klein, hellgrün und sitzen auf dünnen, rotbraunen Stielen. Die Blüten sind klein, treten dafür aber in großer Anzahl auf. Durch die Form der Blüten sieht es aus, als würden kleine Elfen über den Blättern tanzen. In Kombination mit Farnen oder Brunnera macrophylla ,die ebenfalls in der Mischung enthalten sind, wirkt die Elfenblume noch attraktiver und fügt sich wunderbar ins Bild ein.
Die Frühblüher
Auch wenn ich noch länger über die einzelnen Stauden erzählen könnte, sollten auch die passenden Blumenzwiebeln Erwähnung finden. Die Blütenfarben bewegen sich, wie auch bei den Stauden, zwischen gelb, weiß und blau. Ab Februar schieben sich die ersten Frühblüher ans Tageslicht. Die Elfen-Krokusse und Schneeglöckchen machen dabei den Anfang. Crocus tommasinianus blüht zeitig und hat kräftig gefärbte Blüten. Der lilafarbene Ton ist außen dunkel und intensiv, wird aber zum Inneren der Blüte hin heller. Diese Frühlingsboten kommen in größerer Stückzahl und sind gut zum verwildern geeignet. Sie verbreiten sich selbstständig im Beet, sodass über die Jahre ein dichter Teppich entstehen kann. Zur gleichen Zeit fangen auch die Schneeglöckchen Galanthus nivalis an zu blühen. Diese ebenfalls wild vorkommenden Arten finden sich in fast jedem Garten oder auch auf öffentlichen Grünflächen wieder. Wer sich diese lieblichen Geschöpfe in den Garten holt, wird noch lange daran Freude haben.
Zwei Arten des Schneeglanzes Chionodoxa kommen ab März an die Sonne. Die blaublütige Chionodoxa forbesii blüht bereits im März, die weißblütige Chionodoxa luciliae etwas später Anfang April. Die blaue Art wird höher und hat auch größere Blüten, die weiße kommt etwas filigraner und eleganter daher. Beide harmonieren perfekt miteinander, sodass sie beide einen Platz in der Zwiebelmischung gefunden haben. Von April bis Mai blühen zwei Jonquilla-Narzissen und erheben sich über die austreibenden Stauden. Eine Sorte zeigt eine gelbe Trompete mit hellgelbem Kranz, die andere ist komplett cremeweiß. Mit einer Wuchshöhe von 35- 45 Zentimetern ragen sie zu dieser Zeit über die meisten Stauden und erzeugen einen hell leuchtenden Blickfang im Frühlingsgarten.
Standort und Pflege
Die Staudenmischung eignet sich perfekt für halbschattige bis schattige Bereiche. Am kühlen Gehölzrand oder unter Gehölzen kommen die Stauden gut zurecht. Wurzeldruck durch Bäume sollte allerdings nicht vorherrschen, da nur die Elfenblumen mit leichtem Wurzeldruck zurechtkommen. Die Pflanzen sind also nicht für die Unterpflanzung von flach wurzelnden Gehölzen geeignet. Der Boden kann zeitweise etwas trocken sein, ganz austrocknen sollte er allerdings nie. Die Stauden der Mischung sind bis etwa – 28°C winterhart.
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