Indianersommer - Weinheimer Staudenmischung

Die Indianersommer-Staudenmischung besteht vorwiegend aus eher halbhohen Präriestauden und filigranen Gräsern. Wie der Name schon sagt, wurde der Indian Summer in Amerika als Vorlage genommen. Die warmen Farben aus Orange-, Gelb- und Rottönen und die Abwechslung dieses Naturschauspiels inspiriert Menschen überall auf der Welt. Die Staudenmischung ist für kleine bis mittelgroße Flächen in Hausgärten, Verkehrsinseln oder gewerbliche Grünflächen.

Das ist drin

Mit 23 verschiedenen Arten bietet die Mischung eine große Abwechslung über die gesamte Gartensaison. Aster lateriflorus var. Horizontalis, die waagerechte Herbstaster, ist eine der Gerüstbildner der Mischung. In der großen Familie der Astern sticht diese Art besonders hervor. Sie wächst aufrecht und hat waagerechte Zweige. Diese sind ab September mit unzähligen, weißen Blüten besetzt. Diese sind relativ klein, die Blütenblätter leicht rosa-weiß angehaucht und haben eine pinkfarbene Mitte. Ebenfalls sehr auffällig ist das rötliche bis purpurfarbene Laub der Staude.

Die Indigolupine, Baptisia australis, braucht etwas Zeit um sich richtig zu entwickeln. Wenn sie es geschafft hat, sich im Beet zu etablieren, ist sie ausgesprochen langlebig und robust. Die kompakte, mit etwa 70 Zentimetern Höhe eher niedrig bleibende Staude besticht mit intensiven blauen Blüten im Juni bis Juli. Auffällig sind auch die recht großen Hülsen der Samenstände. Die Blätter der Lupine wurden übrigens früher zum Färben verwendet, weshalb man sie auch Färberhülse nennt. Auch der Name „Indigo“ deutet auch die blaufärbende Verwendung der Staude hin.

Die Blauraute Perovskia atriplicifolia ist ein Halbstrauch mit einer Wuchshöhe von etwa 120 Zentimetern. Er verwandelt trockene Standorte in leuchtende Beete. Bereits ab Juli kann man die ährenförmigen, violett-blauen Blüten entdecken. Das Laub ist eher schmal und wie auch der Stiel silbrig angehaucht. Bis auf einen Rückschnitt im Frühjahr braucht die Blauraute keine weitere Pflege. Sie ist eher anspruchslos, freut sich aber über etwas Windschutz von einer Mauer oder Hecke. Sie eignet sich perfekt als Solitär, Hintergrundpflanze oder als Gerüstbildner wie in der Indianersommer-Mischung.

SIndianersommer-Staudenmischungtruktur und Leichtigkeit, das vermittelt das Tautropfengras Sporobolus heterolepis. Der lockere, horstige Wuchs und die grazilen Blütenstände fügen sich wunderbar ins Bild der Präriestauden ein. Eine interessante Besonderheit des Grases ist der Duft. Die jungen Blüten duften ganz leicht nach Honig, die etwas älteren wandeln sich zu einer Koriandernote. Im Laufe der Jahre entwickelt sich ein üppiger Horst der sehr langlebig und robust ist.

Begleitet werden die Gerüststauden von halbhohen Stauden um die 50 Zentimeter. Die knollige Seidenpflanze Asclepias tuberosa ist eine davon. Ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika stammend gedeiht sie auch bei uns auf trockenen, grasigen Flächen. Auch an Böschungen im sandigen Lehm fühlt sie sich wohl. Wie alle Präriestauden braucht auch die Seidenpflanze einen durchlässigen Boden. Staunässe wird nicht vertragen. Die intensiv orange gefärbten Blüten kann man von Juni bis August bewundern.

Sehr schmale, hängende gelbe Blütenblätter hat der seltsame Scheinsonnenhut Echinacea paradoxa. Auf trockenen bis frischen Standorten fühlt sich der Scheinsonnenhut wohl. Da er die Einzelstellung liebt, sollte man ihn nicht zu dicht pflanzen oder, wie in der Staudenmischung, mit niedrigeren umgeben. So hat er genug Platz um sich entfalten zu können. Von Juli bis in den Oktober zeigen sich die Blüen und locken eine Vielzahl an Insekten an, denn der Scheinsonnenhut ist eine wunderbare Bienenweide.

Stipa tenuissima, das zarte Federgras, ist zwar im Vergleich zu anderen eher kurzlebig, versamt sich aber sehr gut. So wandert das Gras über die Jahre durch das Beet ohne je wirklich verschwunden zu sein. Die Blütezeit ist von Juli bis August, doch die Blütenstände bleiben auch danach noch erhalten und können auch über den Winter stehen bleiben.

Die Prachtscharte Liatris spicata ist eine sehr interessante Erscheinung. Die schmalen Blätter bilden einen grundständigen und grasartigen Schopf. Aus diesem schieben sich bis auf 80 Zentimeter Höhe die Blütenstände nach oben. Diese sind ährenförmig und blühen von oben nach unten ab, das heißt, die ersten Blüten gehen an der Spitze auf. Wer die Samenbildung unterbinden möchte, schneidet die Blütenstände nach der Blüte ab. Andernfalls säht sich die Prachtscharte von selbst aus, was auf eine größeren Flächen kein Problem darstellen sollte.

Als kleine Besonderheit sind hier noch zwei sogenannte Füllstauden zu nennen. Das sind oft kurzlebige Arten die die Eigenschaft haben, sich selbst in freien Stellen im Beet auszusäen. So verschwindet die Staude zwar nach 2-3 Jahren von der gepflanzten Stelle, wächst aber woanders im Beet weiter. So werden noch freie, lückige Stellen im Beet schnell gefüllt. In dieser Mischung werden dafür Gaillardia x grandiflora, die großblumige Kokardenblume, und Ratibida columnifera, der längliche Präriesonnenhut, eingesetzt. Erste ist hier als Sorte mit tiefroten Blüten gewählt. Sie wächst kompakt und eher aufrecht als ausladend. Die sehr großen Blüten sind eine Freude für Menschen als auch Insekten, denn sie gilt als gute Bienenweide. Die zweite Staude, der längliche Präriesonnenhut, blüht bereits im Juni bis in den September hinein. Den Namen hat der von der langen, zapfenartigen Blütenmitte. Auch sie kommt mit dunklen, roten Blütenfarben daher und wird um die 70 Zentimeter hoch.

Neben anderen Bodendeckern kommt hier auch der Penstemon hirsutus, der rauhaarige Bartfaden, zum Einsatz. Die bis etwa 30 Zentimeter Hohe Staude hat überall feine kleine Haare. Die Blüten sind außen leicht purpur- bis lila gefärbt und werden nach vorn hin heller. Das Blüteninnere ist weiß. Die rosettenförmige Basis der Pflanze bleibt auch über den Winter grün.

 

Die Frühblüher

 Die passende Blumenzwiebelmischung besteht aus Tulpen, Narzissen, Balkan- Windröschen und Prärielilien. Die Blütenfarben setzen sich aus blauen, gelben und roten Blüten zusammen. Als erstes läuten die Balkan-Windröschen Anemone blanda das Frühjahr ein. Die kleinen blaublühenden Pflänzchen eignen sich hervorragend zur Verwilderung im Garten, denn sie versamen sich leicht. Auf diese Weise bekommt man über die Jahre dichte Blütenteppiche im Frühlingsbeet. Die zwei Tulpenarten gehören zu den Wildtulpen. Diese sind etwas niedriger als die großen Zuchtsorten und werden nur etwa 15 – 20 Zentimeter hoch. Dafür bilden sie aber pro Blütenstiel 3-5 Blüten aus. Die eine Art zeigt hellgelbe, die andere leuchtend rote Blüten.

Ebenfalls nur um die 20 Zentimeter schafft die Engelstränen-Narzisse. Bis zu sechs der gelben Blüten bilden sich pro Blütenstiel. Ende April, also recht spät für Narzissen, blüht diese Sorte.

Ein besonderer Frühblüher ist die Prärielilie Camassia quamash. Von Mai bis Juli kann man die länglichen, violetten Blüten betrachten. Die mehrjährige Pflanze war früher Nahrungsmittel der nordamerikanischen Ureinwohner, denn die Zwiebeln sind essbar. Geschmacklich sollen sie sich zwischen Kartoffeln und Esskastanien bewegen.

 

Standort und Boden

Wie eingangs schon erwähnt fühlen sich die Stauden der Mischung auf trockenen Standorten in der vollen Sonne wohl. Wie auch in der amerikanischen Prärie fühlen sie sich auch bei uns auf eher trockenen Freiflächen wohl. Der Boden sollte unbedingt durchlässig sein, auch ein gewisse Splitt- oder Kiesanteil kann dabei helfen. Die Stauden tolerieren keine Staunässe und reagieren sofort darauf. Der Rückschnitt sollte im ausgehenden Winter vor dem Austrieb der Zwiebeln erfolgen, also etwa im Februar. So erhält man den Winteraspekt der Stauden, bietet Wildtieren einen Unterschlupf und schützt die Stauden vor Frost. Diese sind bis etwa -23°C winterhart.