Essbare Blüten blau - gelb

Nachdem ich im letzten Beitrag über die essbare Blütenmischung in blau, weiß und rot geschrieben habe, ist heute die blau gelbe Staudenmischung dran. Oft taucht die Frage auf, welche essbaren Blüten es gibt? Oder kann man Blüten überhaupt essen? Unsere beiden Mischungen sind bei Weitem nur ein kleiner Auszug an essbaren Wildpflanzen und Gartenstauden. Auch wenn die Staudenkomposition als essbare Blüten angeboten wird, sind bei fast allen Pflanzen auch junge Triebe oder Blätter essbar, also eine große Auswahl für die frische Küche.

Welceh Blüten sind essbar?

Wer kennt sie nicht? Hornveilchen oder auch Viola cornuta. Gern als Bepflanzung für Fensterkästen oder Pflanzschalen genutzt haben diese kleinen, ab März blühenden Pflänzchen noch mehr zu bieten. Ihre Blüten, die wir schon in der Bepflanzung der Optik wegen gern einsetzen, machen auch auf dem Teller eine gute Figur. Man kann alle Blüten als Deko in der Küche verwenden. Besonders für Desserts bietet es sich an diese noch zu kandieren. Dazu verquirlt man Eiweiß bis es leicht schaumig ist, bestreicht damit die Blüten und bestreut sie anschließend mit einer dünnen Schicht Zucker. Anschließend werden diese im Backofen bei etwa 50°C getrocknet.

Taglilien, botanisch Hemerocallis, sind in vielen Gärten zu finden. Die taglilie_essbarverbreiten sich selbst, sind genügsam und bringen tolle, leuchtende Blüten hervor. Doch kann man Taglilien essen? Die  Antwort ist: Ja! Sowohl die Blüten als auch das lauchartige Laub kann man essen. Probieren Sie dazu doch mal eine Pasta mit Taglilienlauch. Dazu Zwiebeln und Speck kurz anbraten und dann ein bis zwei Hände voll frischer, junger Blätter dazu. Das Ganze  mit etwas Wasser aufgießen und kurz köcheln lassen. Danach mit saurer Sahne oder ähnlichem und Salz und Pfeffer abschmecken. Fertig ist die Soße für die Pasta. In China ist Hemerocallis schon lange als Gemüse bekannt und wird da auf Feldern angebaut. Dort werden vor allem die noch geschlossenen Knospen geerntet und als Goldnadeln verkauft. Selbst die Wurzelknollen der Staude sind essbar.

Wenn wir gerade bei essbaren Wurzeln sind; die Wurzelausläufer der Goldnessel sind ebenfalls essbar und können im Herbst als Rohkost verzehrt werden. Das Lamiumblüten essbar sind, wissen wir alle wahrscheinlich noch aus Kindertagen als man die honigsüßen Blüten gesammelt und gegessen hat. Aber auch die jungen Triebspitzen und Blätter lassen sich sehr gut für Salate verwenden. Probieren Sie doch mal die jungen Triebe zusammen mit Gurke, Feta und Olivenöl als Vorspeisensalat.

Als Klassiker der heimischen Küche gilt mittlerweile der Bärlauch. Obwohl er schon lange bekannt ist hat er in den letzten Jahren geradezu einen Boom erlebt. Überall hörte man von Bärlauchpesto und Frischkäse, selbst die Industrie hatte diesen Trend erkannt und so gab es die Produkte überall.

Bärlauch lässt sich sowohl als Gewürz zu vielen Gerichten und Soßen verwenden aber auch roh in bärlauchpestoSalaten. Was die wenigsten aber wissen: Auch die Bärlauchblüten sind essbar! Oft wird in Foren behauptet, man könne die Blätter nach der Blüte nicht mehr essen, sie seien sogar giftig. Das stimmt natürlich nicht. Allerdings werden die Blätter nach der Blüte faseriger, derber und verlieren an Aroma, weil sich die Pflanze langsam wieder zurückzieht. Daher schmecken die jungen Blätter wie bei allen Pflanzen immer noch am besten.

Beim Thema Gift wird auch immer wieder die potentielle Verwechslung mit dem Maiglöckchen erwähnt, dabei ist die Abgrenzung ganz einfach. Reibt man die Blätter der beiden Pflanzen, riecht man bei Bärlauch sofort den typischen Knoblauchgeruch. Wenn man dabei ein Maiglöckchenblatt erwischt, erleidet man auch nicht gleich eine Vergiftung, nur essen sollte man sie nicht. Die Blütezeiten der beiden sind auch Unterschiedlich und vor allem die Blüten unterscheiden sich. Während das Maiglöckchen, wie der Name schon sagt, eher glockenartige Blüten hat, besitzt der Bärlauch sternförmige Blüten.

In der Staudenmischung sind insgesamt 13 Arten enthalten deren Blüten ebenfalls alle essbar und sehr dekorativ sind, beispielsweise die der Astern oder des Lungenkrauts. Obwohl diese Zusammenstellung vor allem für den Gartenbesitzer interessant ist, ist sie auch für viele Wildbienenarten eine willkommene Bienenweide. Durch die unterschiedlichen Blütezeiten und Pflanzenarten ergibt sich ein breites Nahrungsangebot für die heimische Insektenwelt.

Standort und Boden

Die Stauden gedeihen alle im sonnigen bis halbschattigen Bereich und benötigen einen frischen und durchlässigen Boden. Gerne kann man auch Gehölzränder oder Flächen im wandernden Gebäudeschatten damit bepflanzen.

Ich wünsche einen guten Appetit und viel Freude beim Entdecken neuer Geschmackserlebnisse aus dem eigenen Garten.