Der Frühsommer

„Der Frühsommer im Garten enthält Reichtümer höchster Blütenschönheit, die man kaum noch überschauen kann.“

-Karl Förster-

Der Juni zeigt jedes Jahr eine immer größer werdende Fülle an Blüten. In diesem Monat haben wir auch das meiste Licht im Garten, fast doppelt so lang wie noch im Frühjahr. Kein Wunder also, das sich die Stauden und Gehölze regelrecht zu überbieten versuchen.

Der Frühsommer beginnt im Gartenjahr, wenn sich am schwarzen Holunder die Blüten zeigen. Die großen, üppigen Blütenscheiben entfalten zusammen mit den Pfingstrosen ihre Blütenpracht Ende  Mai Anfang Juni. Jetzt werden auch schon die ersten Erdbeeren und Kirschen reif. Neben dem Holunder blüht jetzt auch der Mohn, Weißdorn und der Waldgeißbart. Vor allem blühen jetzt, zum Leidwesen aller Allergiker, viele Wiesengräser.

Holunder_elderflowerDass die Rose und der Rittersporn den Juni beherrschen ist bekannt. Doch gerade diese beiden warten immer wieder mit neuen Züchtungen auf. Immer neue Farben und längere Blütenzeiten bringen immer wieder neuen Schwung ins Sortiment und bieten neue Möglichkeiten für freie Stellen in den Beeten.

Nach Förster verlangen diese beiden die Kombination mit malerischen, mittelgroßen Nadelgehölzen. Durch diese Verbindung kommen die Blütenfarben wunderbar zur Geltung. Nach dem Ritterspornflor setzen die Paeonien ein. Diese edel anmutenden Stauden stehen optisch in Konkurrenz zu den Rosen. Sie sind bequem zu pflegen und mit ihrem Duft und der Blütenfarbe überaus wertvoll für den frühsommerlichen Garten.

Eine weitere, wichtige Gruppe hat im Juni bis Juli ihre Blütezeit. Die Familie der Taglilien streckt nun die leuchtenden Blüten nach oben. Die äußerst robuste und reichblühende Staude ist recht anspruchslos und kommt mit Sonne, Halbschatten oder auch leichtem Wurzeldruck zurecht. Sie vermehrt sich langsam aber stetig über Ausläufer und erobert sich so eigenständig neue Gartenbereiche.

Was gibt es zu tun?

Wie jetzt eigentlich regelmäßig sollte man die Beete nach Schnecken und Läusen untersuchen um eine Ausbreitung in Grenzen zu halten. Wer freie Beete hat, kann jetzt schon anfangen Gründüngung auszusähen. Nach wie vor ist das Unkraut aus den Beeten zu entfernen. Der Boden kann immer gelockert werden, nur bei Staudenflächen oder im Gemüsebeet sollte man eher vorsichtig hacken um keine Wurzeln zu treffen. Jetzt, wo es langsam auch wärmer wird, sollten Sie auf ausreichende Bewässerung Ihrer Flächen achten. Vor allem Kübelpflanzen müssen regelmäßig gegossen werden.Paeonia_Pfingstrose

Im Obstgarten kann jetzt ein Sommerschnitt gemacht werden und auch der Fruchtbehang sollte kontrolliert und eventuell ausgedünnt werden. Das verbessert die Versorgung der Früchte, reduziert die Alternanz und führt zu besseren Fruchtqualitäten.

Die ersten Kräuter, beispielsweise Melisse, Thymian oder Salbei,  können geerntet und getrocknet werden. Im Ziergarten können jetzt vereinzelte Stauden wie Rittersporn, Katzenminze oder Ziersalbei bodennah und direkt nach der ersten Blüte zurückgeschnitten werden. Danach wird eine neue Blüte gebildet und die Stauden blühen im zeitigen Herbst ein zweites Mal.

Nachdem die Jungvögle flügge sind, können auch Hecken und Ziersträucher wieder geschnitten werden.